Ein besonderes Fest an einem besonderen Ort / Drachenfest Malta (MLT)
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CreatedDienstag, 26. Oktober 2021
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Created byBernhard Dingwerth
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Last modifiedDienstag, 26. Oktober 2021
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Revised byChristoph Schäfer
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Gozo ist eine Insel im Mittelmeer und eine von 21 Inseln des Archipels der Republik Malta, zwischen Sizilien und der Küste Nordafrikas.
Sie ist seit tausenden von Jahren bewohnt, Hinweise auf die Besiedlung und Herrschaft durch Phönizier, Römer, Araber, Sizilianer, Franzosen und Briten sind noch heute zu sehen. Bekannt ist Gozo u.a. für die Ruinen des neolithischen Ġgantija-Tempels und viele andere imposante Kirchenbauwerke. Die Insel Gozo ist überaus charmant, touristisch weniger erschlossen als Malta, aber beliebt für Wanderwege und Tauchplätze. Das Landschaftsbild wird geprägt von Tafelbergen, Glockentürmen, Felsschluchten und unzähligen Feldern sowie Terrassen mit ihren typischen Steinmauern.
In dieser fast unwirklichen Felsenlandschaft befindet sich auf einem steinigem Berg eine einsame, sehr schöne Kapelle, die Kappella ta' San Dimitri. Ein friedlichen Ort, inmitten grüner Felder am Ende jeglicher Zivilisation.
Man mag es kaum glauben wenn man über die steile Schotterpiste Richtung Küste fährt, doch hier fast am Ende der Welt, finden tolle Events statt, so auch das Internationale Kite and Wind Festival, welches jetzt Mitte Oktober bereits zum 4. Mal stattfand. Wie der Bürgermeister von Gharb, David Apap Agius sagte, war Drachenherstellung auf Gozo früher eine sehr beliebte Tradition vor allem bei Kindern und Familien, aber im Laufe der Zeit ging diese Tradition verloren. Das Drachenfest wurde vom Gemeinderat von Għarb mit Unterstützung des Ministeriums Gozo und der Direktion für Kulturerbe organisiert und hat zum Ziel, diese Tradition wieder zu beleben und verschiedene Länder und Kulturen zusammen zu bringen. Die Organisatoren waren dafür verantwortlich, die von den Gesundheitsbehörden erlassenen Corona Regeln und Anweisungen zu befolgen.
Unter der Regie von Guilherme Linares Palau, Drachenflieger aus Italien und Thomas Abdilla aus Malta war in diesem Jahr ein tolles Drachenteam von etwa 40 Teilnehmer aus ganz Europa eingeladen worden. Einige Drachenflieger waren auch schon einen Tag früher angereist, um auf dem Sportplatz einer Schule für behinderte Kinder zu fliegen. Wie in den Vorjahren fanden hier auch mehrere Drachenbau-Workshops statt, bei denen Kinder die Möglichkeit hatten, Drachen zu bauen, für das Fest Probe zu fliegen und als Andenken behalten zu konnten.
Der Wind, der während des gesamten Wochenendes über die maltesische Insel wehte, lies das Festival auf den Feldern um die Kapelle San Dimitri zum Erfolg werden. Vor allem die zahlreichen Großdrachen waren weit sichtbar und zogen tausende von Zuschauern in ihren Bann. Besucher jeden Alters amüsierten sich an den großen Figuren, Superhelden, Tieren und anderen fantastischen Kreaturen und einer Reihe von Hexen, die auf ihren Besen reitend durch die in der Luft schwebten. Der Himmel war vor allem am Sonntag voll und die Leute hatten ihren Spaß. Normalerweise wird hier Mitte Oktober das Fest des Hl. Dimitri gefeiert, das dann am Sonntagabend mit einer großen Prozession in traditionellen Trachten endet. Auf Grund der Pandemie fand in diesem Jahr lediglich Feuerwerk sowie ein großes Feuer, vergleichbar mit unseren Osterfeuern statt, es wurde gegrillt und andere Leckereien angeboten.
Die faszinierende Landschaft, sommerliche Temperaturen, gutes Essen und perfekte Organisation lies dieses Drachenfest zu etwas Besonderem werden und der Termin für nächstes Jahr ist schon im Kalender markiert.