Auch Binnenländer können fliegen / Drachenfest Idar-Oberstein
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CreatedDonnerstag, 17. Mai 2018
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Created byChristoph Schäfer
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Last modifiedDienstag, 05. Juni 2018
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Revised byChristoph Schäfer
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Nachdem sich ein Großteil der Mitglieder des DCP beim Planen der Drachenfestbesuche für das Drachenfest Norddeich entschieden haben, waren wir quasi die Binnenlandbesatzungen die die Fahne beim 5. Drachenfest in Idar-Oberstein auf dem Flugplatz Göttschied hochhielt.
Anreise war wie in jedem Jahr ab Donnerstag gegeben, wobei die Flieger dann dort noch einen regulären Flugtag hatten. Also blieb uns Drachenfliegern nichts weiter möglich, den Tag im angrenzende Restaurant oder bei den Wohnwagen zu genießen. Meiner Einer entschied sich die knapp 90 Kilometer zur Mittagszeit abzufahren und dort nach einer knappen anderthalb Stunde anzukommen. Nach dem ersten Hallo und einem kurzen Mittagessen, verging der Nachmittag in vielen Gesprächen. Bis wir endlich um kurz nach 8 auf den Platz durften.
Wie an einer Perlenschnur aufgereiht sind wir dann am Vorführfeld entlang aufgereiht worden. Mein Abendwerk gestaltete sich dann bis um halb 11 mit Wohnwagen und Windspiele aufzubauen, damit der Freitag ruhig beginnen konnte. Danach noch ein wenig bei den Nachbarn im Zelt gequatscht und dann ging es auch bald schon ins Bett.
Freitag morgen nach dem ersten Kaffee und dem Checken der Windverhältnisse trudelte auch langsam die restliche Family ein und auch noch ein paar weitere Drachenflieger gesellten sich auf den Platz. Wobei wir mit knapp über 20 Drachenteams nur wenige Drachenflieger waren. Irgendwann war dann die Ruhe genug und ich zog mit meinem Bodenanker von Dannen und wollte einen schönen Platz außerhalb des Vorführfeldes suchen. Den fand ich auch und hatte dann mehrfach das Vergnügen mit dem perfekt verdichteten Boden des Flugplatzes zu kämpfen. Nach einer Hand voll Probebohrungen fand ich tatsächlich einen Weg durch des Schotter... Oder war es Asphalt?! Zumindest wurde der Bodenanker diverse Male genutzt und blieb dort auch bis am Sonntag Mittag in der Erde. Neben unserem Wohnwagen bezogen Drachenfreunde mit einem Zelt ihr Lager, die wir schon länger nicht mehr gesehen hatten. Wir haben dann auch zusammen den Bodenanker genutzt und konnten Lifter und Hilfslifter setzen. Zwar ließ der Wind sich anfangs noch etwas bitten, aber irgendwann blieb er dann dauerhaft. Nachdem Bär und Fauchi den Weg in die Leine gefunden hatten und auch schön zu sehen waren, kam plötzlich ein Mensch der Segelflieger mit einem Feuerwehr Auto recht rasant an... Der bat uns doch recht eindringlich, die mit Mühen in den Himmel gebrachten Drachen doch irgendwie zur Erde zu zwingen... Dies gelang auch mit ein paar Helfern. Doch warum die ganze Aufregung?
Der Flugplatz ist faktisch gesperrt über das Wochenende, jedoch sind in der näheren Umgebung weitere Segelflugplätze und die Flieger drehen auch gerne die Runden über dem Göttschieder Platz. Und scheinbar hatte einer dieser Flieger ein paar Probleme wieder an Höhe zu gewinnen und die Leute vom Aero-Club hatten Sorge gleich eine Notlandung am Flugplatz ansehen zu müssen. Und das Modell welches da über unseren Köpfen schwebte hatte auch noch eine etwas größere Spannweite wie normal. Nun gut, irgendwann, nach dem dutzende Augen in den Himmel blickten, gelang es dem Flieger sich wieder in die Höhe zu schrauben und den Heimweg anzutreten. Damit war die Sache für das Wochenende glücklicherweise erledigt und es kamen keine weiteren Flugzeuge dem Platz mehr nahe.
Samstag war es Wettermäßig ähnlich. Mal mehr, mal weniger Wind. Viele Stabdrachen waren zu sehen, weniger die Stablosen. Das Vorführfeld wurde immer wieder für diverse Aktionen, wie Delta-Massenstart, Vorführungen des Revolutionteams Team4Fun oder dem Boldrehen... Apropos Boldrehen, Attraktion am Samstag war auch die große schwarze Spinnenbol mit 21m Durchmesser. Diese wurde aber nur fürs Publikum quasi angelupft und dann stehen gelassen, denn der Wind war alles andere als einfach. Das Nachtfliegen war dann leider auch recht zügig vorbei und dann folgte ein tolles Feuerwerk. Das Publikum war den ganzen Tag über sehr zahlreich vorhanden, mehr als bei anderen Festen samstags. Vielleicht ahnte man wie das Wetter am Sonntag werden würde. Nach dem Feuerwerk wurde auch noch mal der eine oder andere Drachen in den Himmel gelassen und mit ein bisschen Licht verziert. Diese Idee wurde dann aber bald auch wieder rückgängig gemacht, denn es entwickelte sich eine kleine Gewitterzelle direkt vor Idar-Oberstein und hatte uns innerhalb knapp 30 Minuten erreicht.
Der Sonntag war dann leider wettermäßig ein kompletter Reinfall. Regen, Regen, Regen gefolgt von kurzen trockenen Phasen. Dem Team4Fun macht das aber nichts aus und so konnten die weniger Zuschauer immerhin ein paar, klitschnasse, Drachen bewundern. Die Drachenflieger verabschiedeten sich nach und nach, da keine Besserung in Sicht war.
Für mich persönlich wird das Drachenfest in Idar-Oberstein nun auch einen anderen Stellenwert bekommen, denn nach 5 Jahren zieht sich der bisherige Organisator Arthur Skibb aus der Rolle zurück und hat mich als Nachfolger vorgestellt. Das erste Gespräch mit den Segelfliegern ist bereits erfolgt und nun wird man sich demnächst für die kommenden Jahre auf eine Terminplanung einigen. Ich möchte dem Drachenfest nun meine eigene Handschrift verpassen und hoffe auch wieder mehr Drachenflieger für das Binnenlandfest mit den tollen kulinarischen Leckereien begeistern zu können.