Drachenfest auf dem Außendeich Krautsand / Drochtersen 020
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CreatedFreitag, 20. November 2020
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Created byHolger Friedrichs
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Last modifiedFreitag, 20. November 2020
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Revised byChristoph Schäfer
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Da viele Drachenfeste in diesem Jahr dem „Virus“ zum Opfer fielen, hatte ich auch viel Zeit mich in den sozialen Medien umzuschauen.
Dabei stieß ich auf einen Hinweise zu einem kleinen Drachenfest auf der Elbinsel Krautsand.
Als Termin war das Wochenende 10.-11. Oktober vorgesehen.
Ich musste mich erst einmal schlau machen, wo sich diese Elbinsel überhaupt befindet und fand dabei heraus, das das Fest, von dem ich bisher noch nie etwas gehört hatte, bereits zum 5ten Male stattfinden sollte.
Krautsand befindet sich übrigens zwischen Stade und Wischhafen und gehört zur Gemeinde Drochtersen.
Aus dem Verein konnte ich allerdings so recht niemanden überzeugen sich mir anzuschließen, so das ich mich letztendlich am Freitagmittag allein auf den Weg in den Norden machte.
Ich kam auf der A1, trotz Ferienbeginn in 2 Bundesländern, zügig voran und nach knapp 2 Stunden hatte ich die Abfahrt hinter Bremen auch schon erreicht. Ab da zogen sich die letzten 60 km, überwiegend auf Landstraßen, allerdings wie Kaugummi.
Für diesen Streckenabschnitt brauchte ich noch einmal fast die gleiche Zeit wie zuvor.
Dennoch traf ich pünktlich zur Kaffeezeit vor Ort ein. Wettertechnisch hatte ich mich auf dem Weg verbessert, denn aus dem grauen Nichts zu Hause war nun strahlend blauer Himmel geworden. Das Gelände liegt unmittelbar am Elbufer wo sich auch eine Art Strandbar befindet. Zudem war dort ein Festzelt aufgebaut worden, welches tagsüber als Workshopbereich für die Kinderdrachenaktion dienen sollte.
Gecampt wurde auf einer grünen Wiese in unmittelbarer Nähe, die an den beiden folgenden Tagen, wie auch der Elbdeich selber, zum Fliegen genutzt werden konnte.
Vor Ort wurde ich schon von dem Veranstalter, einem Hansdampf in allen Gassen in Drochtersen, was das dortige Vereinsleben angeht und zudem auch noch stellv. Bürgermeister ist, erwartet.
Jürgen aus Nordhorn, den ich in Otterndorf mit einer Bemerkung über dieses Fest wohl neugierig gemacht hatte, hatte mir noch eine Ecke frei gehalten, denn als frischer Pensionär hatte er sich schon zeitig am Morgen auf den Weg dorthin machen können.
So konnte das Männerwochenende starten.
Nachdem ich mich kurz eingerichtet hatte, ging es zu einer Begrüßungsrunde zu den anderen anwesenden Drachenfliegern.
Die Schar war sehr überschaubar und wurde auch an den beiden folgenden Tagen nicht größer.
Anschließend erkundeten Jürgen und ich noch kurz die nähere Umgebung und fanden uns dann pünktlich zum gemeinsamen Grillen am Festzelt wieder auf dem Gelände ein.
Am nächsten Morgen trafen wir uns alle zum gemeinsamen Frühstück wieder, welches hervorragend vorbereitet war.
Nachdem Jürgen und ich seinen Zoo, meine Pappnasen und Prilblumen, unmittelbar auf dem Sandstrand aufgebaut hatten, suchten wir uns jeder einen Platz am Elbdeich und flogen von dort aus, bei strahlendem Sonnenschein und leider ablandigem Wind. Die Vereinslok fand zudem auch ein Plätzchen auf der Flug-/Campingwiese.
Da noch ein Nachtfliegen angedacht war, machten wir am späten Nachmittag zunächst einmal Schluss.
Zusammen mit den neu Bremerhavenern Ulli und Uli ging es zum Abendessen in die Strandbar, wo wir uns, in weiser Voraussicht, einen Tisch reserviert hatten.
Nach der Stärkung bereiteten Jürgen, Ulli und ich dann die Überraschung für das Nachtfliegen vor.
Jürgen hatte in den Tagen zuvor seinen stablosen 27m Alien mit Led‘s versehen und nun sollte es zum Premierenflug kommen.
Leider gestaltete sich der Jungfernflug schwieriger als zunächst angenommen, denn der Wind hatte doch erheblich nachgelassen und wir hatten die Vorbereitungen unmittelbar an den Deichfuß, außerhalb des Blickfeldes der Zuschauer, gelegt.
Nach 30 Minuten hatten wir es dann doch noch geschafft. Der Lifter stand super am Himmel und der Alien füllte sich nach und nach mit Luft.
Die Überraschung war groß, als der Alien, wie aus dem Nichts, plötzlich mitten über dem Festzelt stand.
Der Abend endete, auf Grund der herrschenden Temperaturen, ziemlich zeitig. Uns wurde allerdings beim Einholen von Alien und Lifter richtig warm, denn der Wind hatte noch einmal kräftig aufgefrischt.
Nachdem dann auch noch der Zoo zum „Schlafen gebracht worden war, ging es in‘s Bett.
Der Sonntagmorgen begann bei bedeutend schlechterem Wetter wieder mit einem gemeinsamen Frühstück.
Der Nieselregen hielt die Besucher allerdings nicht davon ab genauso zahlreich zu erscheinen wie am Vortag.
Plötzlich tauchte dann auch noch ein gutes Dutzend Quadfahrer auf, die die nebenan befindliche Wiese und den dortigen Strand unsicher machten.
Schon erstaunlich wie viel freudige Gesichter man sieht, wenn so eine Wasserdurchfahrt mit dem Quad erfolgreich abgeschlossen wurde und Man(n)/Frau kaum mehr wiederzuerkennen ist.
Ab Mittag tauchte dann auch wieder die Sonne aus dem wolkenverhangenen Himmel auf.
Zahlreichen Kinderdrachen waren im Workshopzelt in den beiden Tagen bisher entstanden und wurden nun durch die Erbauer/-innen am Strand und auf der Flugwiese steigen gelassen.
Für die anwesenden Drachenflieger blieb daher kaum Platz selber etwas an den Himmel zu stellen, was dem ganzen aber keinen Abbruch tat, denn „Nachwuchsförderung“ muss sein.
Um die Kaffeezeit sammelten Jürgen und ich unsere letzten Banner / Fähnchen und Sonstiges ein. Nach einer herzlichen Verabschiedung ging es dann gemeinsam auf den Rückweg bis sich unsere Wege im Bereich Alhorn trennten.
Mein Fazit des Wochenendes lautet „Es muss nicht immer ein großes Fest sein und leuchtende Kinderaugen entschädigen für die weite Anreise“ Krautsand sieht mich bestimmt wieder.