Wer die Wahl hat / Drachenfest Emmen NL 2021
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CreatedMontag, 13. Dezember 2021
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Created byHolger Friedrichs
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Last modifiedMontag, 13. Dezember 2021
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Revised byChristoph Schäfer
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Am 3ten Augustwochenende war es wieder so weit. Trotz der Pandemie standen an diesem Wochenende 2 Drachenevents zur Auswahl. Lemwerder in Deutschland und Emmen in den Niederlanden. Beide durften, unter besonderen Hygieneauflagen, stattfinden.
Die Wahl fiel mir nicht schwer, obwohl ich mir schon bewusst war, das ich vermutlich der einzige deutsche Teilnehmer in Emmen sein sollte. Umso größer war die Freude als ich am Mittwoch vor der Veranstaltung erfuhr, das auch die Teufelflieger aus Böblingen, Cindy und Carsten Schöll, mit am Start sein würden.
Die Anfahrt in diesem Jahr gestaltete sich etwas schwieriger. Bereits am Donnerstagnachmittag machte ich mich auf den Weg, der ursprünglich über die BAB erfolgen sollte.
Allerdings erfuhr ich durch den Verkehrsfunk noch rechtzeitig unmittelbar vor der Abfahrt, das sich auf meiner Wegstrecke soeben zwei Unfälle ereignet hatten. So disponierte ich um, fuhr zunächst quer durch meine Heimatstadt, um dann auf Bundes- und Landesstraßen, mein Ziel anzusteuern. Dabei regnete es unterwegs teilweise so stark, das ich notgedrungen den ein oder anderen Zwangsstopp einlegen musste, denn die Scheibenwischer wurden nicht mehr Herr der Lage und ohne Sicht ist nun einmal schlechtes Vorankommen.
Nach knapp 3 Stunden hatte ich mein Ziel erreicht und stellte bei Ankunft 2 Dinge fest. Der Regen hatte aufgehört und es waren zu diesem Zeitpunkt bereits doppelt so viele Teilnehmer vor Ort wie im gesamten letzten Jahr.
Von Leendert, dem bereits erprobten „Campingchef“ der Truppe von Stijgkracht, einem der beiden veranstaltenden Vereine, wurde ich auf das herzlichste empfangen und zu meinem Stellplatz geleitet. Zu meiner Verwunderung war auch bereits die Stromversorgung hergestellt, die in den letzten Jahren immer erst am Freitagnachmittag bereit stand. So baute ich mein Haus auf Rädern schnell auf und begab mich zu meinen niederländischen Campingnachbarn Henri Jansen und Toony und Dick Toonen.
Gemeinsam genossen wir dann die Abendsonne, bei dem ein oder anderen Getränk. Freitagmorgen begrüßte ich dann die Teufelflieger, Cindy und Carsten, die in der Nacht noch angekommen waren, beim gemeinsamen Frühstück. Das Wetter am Freitag war durchwachsen und ziemlich wolkenverhangen. Gemeinsam mit Cindy und Carsten durchstreifte ich das Gelände und begrüßte dabei etliche Bekannte, bei denen es sich ausschließlich um niederländische Drachenfreunde handelte.
Am späten Nachmittag, pünktlich zur offiziellen Eröffnung des Events durch den Bürgermeister der Gemeinde Emmen, ließ sich die Sonne dann doch noch blicken und bescherte uns einen herrlichen Abend. Diesen ließen wir dann in lockerer Runde auf dem Campingbereich ausklingen.
Samstagmorgen weckte uns der herrlichste Sonnenschein.
Gemeinsam mit Cindy und Carsten nahm ich dann, unmittelbar nach dem Frühstück, den aus dem Vorjahr bewährten Bereich des Eventgeländes in Beschlag, denn der Wind sollte wiederum über den See, die Niederländer nennen das ja Meer, kommen.
Zahlreiche Deko wurde von uns in diesem Bereich am Strand und auf der Zuwegung zu der, innerhalb des See gelegenen, Halbinsel aufgebaut. Danach hieß es dann zunächst einmal warten. Warten auf den Wind. Leider zog sich dieses Warten über den ganzen Tag hin. Ich glaube das kennt jeder Drachenflieger. Herrlichster Sonnenschein und so gut wie kein Wind.
Dennoch versuchten die anwesenden Teilnehmer und somit auch wir, den ein oder anderen Leichtwinddrachen an den Himmel zu stellen. Am Nachmittag wurde es Dick Toonen zu langweilig und er kam auf mich zu, ob ich nicht bei einer „Aktion“ wie er es nannte, mitmachen würde. Ich sagte zu und sodann wurden 2 Systeme installiert, mit denen Drachen händisch an den Himmel gebracht werden konnten, um dem Publikum unser Hobby wenigstens ansatzweise etwas Näher zu bringen. Dick begab sich im Anschluss auf die Suche nach Drachenfliegern die bereit waren mitzumachen und / oder ihre Drachen zur Verfügung zu stellen und überließ mir den Part für ein wenig Ordnung am Startpunkt zu sorgen.
Nach und nach gesellten sich mehrere Drachenfreunde hinzu und es gelang uns dem Publikum zahlreiche verschiedene Drachenmodelle zu präsentieren. Der Moderator war höchst erfreut, denn nun konnte er sein Wissen über verschiedene Drachentypen an das Publikum, welches zahlreich vertreten war, weitergeben. Auch dem Veranstalter des Event, Gerrie, gefiel unser Treiben so gut, das er sich spontan bereit erklärte die Leinen mit seinem Segway immer wieder zum Startpunkt zu fahren, was uns anderen viel Laufarbeit ersparte.
Nach einer guten Stunde, viel vergossenem Schweiß und erhaltenem Applaus durch die Zuschauer, beendeten wir die „Aktion“. Nach einem gemeinsamen Abendessen, zu dem ich bei Cindy und Carsten eingeladen war, begaben wir 3 uns zurück auf das Gelände. Dort baute die Truppe der Royal Seahorse Riders gerade auf der, in den See gebauten, Bühne ihre Nachtshow auf, die dann auch bei Anbruch der Dunkelheit begann.
Im Anschluss ließen wir den Abend erneut, dieses Mal als Gäste von Tonny und Dick Toonen, auf dem Campinggelände ausklingen.
Der Sonntagmorgen zeigte sich zunächst etwas nebelig. Dieser verzog sich aber schnell, denn Wind kam auf. Wir 3 bezogen wiederum den gleichen Platz wie am Vortag, verzichteten diesem Mal aber auf die Dekoration, waren doch etliche Regengüsse angekündigt. Bei gutem, teilweise böigen Wind, stiegen, im Gegensatz zum Vortag, zahlreiche Exponate in die Luft. Auch wir machten bei dem bunten Treiben, unterbrochen von dem ein oder anderen kleinen Schauer, mit.
Um die Kaffeezeit entschlossen wir 3 uns dann, dem Treiben ein Ende zu setzen und im Campingbereich wieder klar Schiff in unseren Taschen und Bags zu machen. Den Abend verbrachten wir dann, bis zum Einsetzen des, über die Nacht andauernden, Regens zunächst im Kreis der Zeitreisenden von den SeaHorse Riders und im Anschluss noch in einer lockeren Runde bei dem Männern und Frauen von Stijkracht bei Bier vom Fass, spendiert von Gerrie dem Veranstalter.
Ich verabschiedete mich bereits am Abend von allen und machte mich dann Montagmorgen, zeitig, nach einem kurzen und knappen Frühstück, wieder auf den Rückweg. Dieses Mal ohne Probleme über die BAB, so das ich nach gut 1 ½ Stunden wieder zu Hause war.
Es war wieder einmal ein tolles Erlebnis in Emmen dabei gewesen zu sein. Ich komme gerne wieder.
Bilder wären u. a. Hier zu finden.