Workshop auf dem Campingplatz Teil 1
2020 hat vielen Menschen, unter anderem auch uns Drachenfliegern, das Ausleben des Hobbie‘s, sehr schwer gemacht, da viele, viele Veranstaltungen (verständlicherweise und aus guten Gründen) weltweit und bis weit ins Jahr, abgesagt wurden. Was also tun.
Ich überlegte lange wie ich mal wieder raus in die Natur komme und ergriff sofort die Chance als in Niedersachsen die ersten Lockerungen bezüglich eines Campingplatzbesuches aufkamen.
Auf diese Idee kam ich nach einem längeren Telefongespräch mit Josh aus Ratingen, der die gleichen Interessen verfolgte.
Kurz entschlossen buchte ich uns, auf „blauen Dunst hin“, einen Platz von Himmelfahrt bis Pfingsten im beschaulichen Haselünne (Emsland), um auf diese Weise die abgesagten und von mir ursprünglich angedachten Veranstaltungen in Geeste ebenfalls im Emsland, Medebach im Sauerland (über Himmelfahrt) und Renesse in den Niederlanden (über Pfingsten), ein wenig zu kompensieren.
Der Urlaub für diese Veranstaltungen war schon monatelang zuvor angemeldet und auch genehmigt worden. Ein Verschieben / Aussetzen zudem, seitens des Arbeitgebers, nicht gern gesehen.
Da kam dann die tatsächliche Öffnung der Campingplätze gerade recht. Einige mögen wenig Verständnis dafür aufbringen, aber wo sonst, als unter freiem Himmel, ist das „Gesetz“ des Abstandhaltens besser durchzusetzen.
Fast zeitgleich am Mittwoch vor Himmelfahrt / Vatertag trudelten Josh und ich auf dem Campingplatz ein.Aus meinen vorherigen Besuchen und den guten Kontakten zu dem Betreiber hatte ich eine großzügigen Bereich auf der, zum Platz gehörenden, Naturwiese für uns reservieren lassen. Dieser Bereich ist so groß, das unsere beiden Wohnwagen dort problemlos, trotz 10m Mindestabstand (Coronabedingt), Platz fanden.
Dennoch zählten wir als eine Einheit. Wir hätten auch noch eine weitere Einheit unterbringen können.Die Wiese, auf der wir standen, füllte sich im Laufe des Tages doch merklich.
Den Menschen war deutlich anzumerken wie froh sie waren wieder rauskommen zu dürfen. Daher war in den nächsten Tagen, bis zum Sonntagnachmittag, an ein Fliegen nicht zu denken.
Aber wir schafften es auch so uns zu beschäftigen. Donnerstag gab es Besuch von Jörg aus Rheine und Jürgen und Ingrid van Almelo aus Nordhorn.
Am Samstag tauchte dann Andre´, ebenfalls aus Rheine, plötzlich auf und brauchte nicht lange überredet werden die Nacht zu bleiben, so das der Abend mit leckerem Grillfleisch und dem ein oder anderen Getränk schnell vorbei ging.
An den anderen Tagen nähten wir an den Workshop-Della Porta‘s und ich zudem noch an einer Überraschung für Josh, der in der Folgewoche ja Geburtstag hatte. Zudem erblickten noch einige Drachen- und sonstige Taschen das Licht der Welt, um ein wenig mehr Ordnung in unser Chaos zu bringen.
Sonntagnachmittag waren dann plötzlich fast alle wieder weg und die Wiese, bis auf 4 Einheiten, komplett frei. Die nachfolgenden Tage genossen wir das Fliegen der mitgebrachten Drachen (ohne geht ja selbst normaler Urlaub nicht) bei bestem Wetter.
Das ging so weiter bis Donnerstagnachmittag. Nur unterbrochen von der ein oder anderen Fahrradtour in die nähere Umgebung, denn neben unseren „Nähmoppets“ hatten wir auch unsere Fahrräder dabei, und einem kurzen Ausflug mit dem Auto in die Niederlande. Der ein oder andere Jungfernflug wurde durchgeführt und auch die Geburtstagsüberraschung für Josh fand Gefallen.
Am Donnerstagnachmittag erreichte uns dann leider die Botschaft das, unter anderem auch der LK Emsland, die Schließung unparzellierter Campingflächen / Zeltwiesen, mit sofortiger Vollziehung am gleichen Tage bis 22.00 Uhr, verfügt hatte.
Ein Dilemma für den Platzbetreiber. Zahlreiche Pfingstreisende befanden sich schon auf der Anreise und konnten nicht mehr rechtzeitig erreicht werden. Was für ein Chaos am Donnerstagnachmittag/-abend und auch am Freitag noch, denn vielen Anreisenden musste spätestens jetzt mitgeteilt werden, dass kein Platz, auf Grund der Verfügung des LK Emsland, zur Verfügung sei.
Zum Glück erhielten wir das Angebot auf eine große Parzelle im eigentlichen Campingbereich umziehen zu können. Wir beiden brauchten nicht lange zu überlegen und nach einem Blick auf die Wetterprognosen über Pfingsten nahmen wir dieses Angebot gerne an. Gesagt / getan. Nach knapp 1 ½ Stunden hatten wir komplett neu aufgebaut.
Einen Vorteil hatte das Dilemma dennoch.
Die Naturwiese war nun völlig frei und konnte von uns genutzt werden. Der Wind schwächelte in den Folgetagen jedoch ein wenig . Dafür meinte es die Sonne umso besser mit uns.
Wir genossen dennoch unsere letzten Tage vor Ort und Abends/Nachts gab es ein wenig Lichtshow für die Nachbarn, samt der ein oder anderen, beleuchteten, Airskulptur. Nach einem geselligen Abend in netter Runde und unter Beachtung der Corona-Vorschriften, brachen wir dann am Pfingstmontag, nach dem Frühstück, wieder auf. Aus meiner Sicht wunderbare Tage die leider aufzeigten, auf was wir zu Corona-Zeiten, lange verzichten mussten.
Auch die täglichen Kontrollgänge der örtlichen Behörden wie Ordnungs- / und Gesundheitsamt, sowie der Polizei und/oder der Umstand das das Restaurant am Platz nur außer Haus Essen anbot und die Kneipe komplett geschlossen war, konnten uns unsere Laune nicht verderben.
Tags: Drachenbauen, Drachenfest, Drachenfliegen, Einleiner