Wochenende der Entscheidungen / Drachenfest Emmen NL
Jedes Jahr wieder stellt sich am 3ten Wochenende im August die Frage, welches Fest es denn zu besuchen gilt. Zur Auswahl stünden Lemwerder und Bochum-Eppendorf in Deutschland oder Emmen und Rijsbergen in den Niederlanden.
Im Vorfeld schwankte ich stark zwischen Lemwerder (D) und Emmen (NL), da beide entfernungstechnisch in etwa gleich zu erreichen wären. Letztendlich entschied ich mich für Emmen, weil es mir da in den vergangenen Jahren immer sehr gut gefallen hatte.
Bei dem Veranstaltungsgelände handelt es sich um eine große Parklandschaft mitten in Emmen. Mit viel Wasser und sehr schönen Badestränden (Lageplan). Das Gelände ist sehr weitläufig. Geflogen wird auf kleineren, buchtähnlich angelegten Grünflächen, so das eigentlich jeder ein Plätzchen dazu finden kann.
Hierdurch ergibt sich für das Publikum keine große abgesperrte Fläche, wo sich alles abspielt, sondern viele Ecken in denen es neues zu entdecken gibt. Die übernachtenden Teilnehmer haben ihr Lager dann gemeinsam, gut durch Bäume beschattet, auf einer nahegelegenen Grünfläche, unmittelbar am zentralen Parkplatz.
Der Park gibt für jedes Spektrum unseres Hobby‘s etwas her. In der einen Ecke Lenkdrachenflieger. In der anderen Landborder und Buggyfahrer. Dazu Einleiner verteilt über die gesamte Fläche und sogar Kitsurfer habe ich dort schon auf dem Wasser gesehen.
Die Entscheidung war also gefallen und Emmen sollte es werden, zumal in diesem Jahr das 30te Fest dort anstand. Großes Jubiläum also.
Über die Veranstalter SVE Emmen erfolgte meine Anmeldung und schon einige Tage später hielt ich einen netten Brief und ein Infoblatt in meinen Händen, welches mir zugesandt worden war.
Voller Vorfreud, allerdings stark getrübt durch Regen während der Anfahrt, machte ich mich am Freitagmorgen zeitig auf den Weg. Zu meiner Freude hörte der Regen aber, ja näher ich meinem Ziel kam, immer mehr auf. Nach 1 ½ Stunden Fahrt kam ich vor Ort an und siehe da, der Regen hatte komplett aufgehört.
Andreas und Nicole, die bereits mit ihren Kindern am Vorabend eingetroffen waren, hatten mir eine Ecke freigehalten und schnell war der Falti aufgeklappt. Unmittelbar danach kam auch schon wieder die Sonne raus, die uns dann auch für den Rest des Wochenendes Wohl gesonnen war. Am frühen Nachmittag stieß dann auch noch Tanja zu uns, so das die „Delegation“ des DC Paderborn vollständig war.
Gerrie und Annie von den Zonlichtfliegern und sein Team, unterstützt von den Jungs und Mädels von Stijgkracht hatten mal wieder ganze Arbeit geleistet. Die Toiletten- und Duschcontainer standen aufgebaut im Bereich des „Campingdorfes“ und auch der Stromgenerator lief schon.
Am frühen Abend fand dann die offizielle Begrüßung am großen Festzelt stand. Im Anschluss daran brachte eine Countryband im Zelt die müden Beine der Anwesenden, hierbei mischten sich die Teilnehmer mit den bereits zahlreich vertretenen Besuchern, in Schwung. Zum Ausklang des Abends trafen wir uns noch bei einem befreundeten Ehepaar aus NL im Vorzelt und ließen den Tag bei einem Gläschen ausklingen.
Samstagmorgen, gut gestärkt, ging es dann auf die Fläche. Rasch richteten wir uns in der Nähe des dort aufgestellten Klettergerüstes, unmittelbar am Strand ein. 150 Fähnchen mussten, zu der bereits zahlreich vorhanden Installationen, in den Sand gesteckt werden. Anschließend wurde den ganzen Tag, bei typischen Windverhältnissen im Binnenland, geflogen.
Abends ging es dann wieder, dieses Mal gemeinsam mit allen Teilnehmern, im Rahmen einer Banner- und Flaggenparade, vom Campingdorf aus, zum Festzelt. Im Zelt selber waren Bilder der vergangenen 29 Feste ausgestellt.
Daneben noch eine weitere Ausstellung mit KAP-Fotos von Hans Elbers. Wirklich sehenswert, zumal er noch ein KAPer der alten Schule ist und Drohnen absolut verpönt.
Neben dem Zelt hatten es sich draußen die Royal Se Horse Riders gemütlich gemacht. Sie bezeichnen sich selber als „Zeitreisende“ die mit, durch Wasserkraft betriebenen Maschinen, durch die Zeit reisen. Für mich eine Mischung aus Fantasy und Piraten. Diese Truppen war in ihren bunten, selbst entworfenen, Kostümen jedenfalls genauso sehenswert, wie ihre selbst gebautem Maschinen.
Bis zur Dämmerung war wiederum eine Live-Band Zelt zugegen. So eine Mischung aus Mittelalter und Irish-Folk, die ihren Auftritt allerdings unterbrechen musste, denn als es Dunkel wurde begann die Licht- und Wassershow Flames of water Europas größte, mobile, Anlage dieser Art.
Das war ein echtes Highlight was die Truppe, bestehend aus 3 Mitgliedern der frei. Feuerwehr aus Brake (D), da geboten haben. Nach der Show ging es zurück zum Campingdorf und wir ließen dort den Tag unterm Sternenhimmel, bei einem Gläschen, ausklingen.
Der Sonntag begann ebenso wie der Samstag. Sonne und Wind, was will man mehr. Nach dem Frühstück auf unseren Platz vorm Vortag am Strand, denn die Windrichtung war gleich geblieben. Bis zum Nachmittag flogen wir was Taschen hergaben, bevor dann Abbau und Heimreise anstanden.
Ein wirklich sehens- und erlebenswertes Event, was ich nur jedem ans Herz legen kann.
Ein paar Bilder habe ich dann auch gemacht.
Für weitere verweise ich auf das öffentliche FB-Album (Emmen 2018)
Jubiläum in Rijsbergen / Drachenfest Rijsbergen NL
Nach 3 stündiger Fahrt sind wir Freitag um 15:15 in Rijsbergse angekommen. Dort wurden wir wie immer freundlich von René begrüßt.
Der Platz war leider schon voll, so dass wir in 2. Reihe stehen mussten.
Als Begrüßungsgeschenk gab es zum 10jährigen für jeden ein T-Shirt und ein kleines Fenstershirt. Abends ging es dann zum Begrüßungsumtrunk.
Dort könnten wir den Tag mit vielen Drachenfreunden ausklingen lassen. In Rijsbergen sind vom DCP Sonja, Eleane, Dirk, Katha, Chris, Beste, Herbert, Elvira und Ingo vertreten. Samstag morgen haben wir uns dann „eingerichtet“ , die DCP Banner und unsere Drumboxen aufgebaut. Abends zum Nachtdrachenfliegen wurde ein tolles Programm geboten. An beiden Tagen war der Himmel bunt und es gab ein gutes Rahmenprogramm, so dass den Zuschauern einiges geboten wurde. Es war, wie immer in Rijsbergse, ein tolles Fest.
Drachenfest-Tour im Frühling / Wuhan & Weifang
TanXinbo, Inhaber von Kaixuankite Manufacture in Weifang, China hatte ca. 20 internationale Drachenfreunde zur Kite Spring Tour nach China eingeladen. Über den Zeitraum von Ende März bis Anfang Mai konnten die eingeladenen Drachenflieger an dieser organisierten Tour teilnehmen und bis zu 10 Drachenfeste besuchen. Andreas Ågren half bei der Organisation und Koordination der internationalen Gäste (USA, Thailand, Italien, England, Österreich, Schweden, Australien, Kanada, Deutschland, Schottland, Ukraine, Neuseeland und Polen). Die Teilnehmer brauchten lediglich den An- und Abreiseflug buchen und der Rest in China war bestens vorbereitet. Je nach Entfernung innerhalb Chinas, wurde von einem Festival zum nächsten geflogen oder per Bahn gereist. Manche Drachenflieger nahmen an der gesamten Tour teil, andere nur partiell. Ich entschied mich, lediglich 2 Festivals zu besuchen, Wuhan in Zentralchina und das in Weifang in der chinesischen Provinz Shandong an der Ostküste gelegen.
Wuhan- zählt mit seinem umliegenden Verwaltungsgebiet über 10 Millionen Einwohner, doch außerhalb der Stadt bieten riesige Freizeitparks den Menschen Natur und Vergnügung. Ort des Drachenfestes waren die Mulan Grasslands, eine unendlich weite künstlich angelegte, parkähnliche Landschaft mit vielen Vergnügungsattraktionen. Ein großes Areal bot reichlich Platz zum Drachenfliegen. Neben vielen gigantischen Großdrachen, gab es aber auch spannende, lokale Wettbewerbe, z.B. im Flug des
chinesischen Adlers oder Kreativwettbewerbe. Bunt und international gemischte Revolutionteams waren pausenlos im Einsatz. Zeiten von wenig Wind, wurden durch Bolziehen überbrückt, um dem interessierten Publikum dennoch etwas zu bieten. Bols von 20 Meter und größer zählen hier schon zur Normalität. Angeblich hat die größte chinesische Bol eine Höhe von 60 Metern. Dieser Hang zum Gigantismus sollte sich später auch in Weifang wiederholen. Doch zunächst verbrachten wir noch einige Tage mit Sightseeing und Relaxen.
Weitere Bilder: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10213461842593352.1073741996.1019221123&type=1&l=00510a8f91
Weifang- ist die Drachenschmiede Chinas schlechthin. Überall finden sich interessante Drachenläden und oft auch kleine Drachenwerkstätten. Aber auch die führenden größten Drachenmanufakturen der Welt haben sich in Weifang angesiedelt. Weifang ist eigentlich ein Muss für einen Drachenflieger und einmal sollte man dort gewesen sein! Das Drachenfestival hat sich in seinem 35 jährigen Bestehen gewandelt. War es früher im Stadion von Weifang relativ beengt, aber von spezieller Atmosphäre geprägt, findet es jetzt auf riesigen unendlich erscheinenden Flächen der Landgewinnung weit außerhalb der Stadt statt. Schon von weitem sind immer größer werdende Großdrachen zu sehen, denen hier reichlich Platz zur Verfügung steht. Anderseits gibt es kaum noch die filigrane, chinesische Drachenhandwerkskunst zu sehen. Schade, denn die sich bewegenden Flugobjekte aus Bambus und Papier haben für mich das Besondere am Drachenfest
Weifang ausgemacht. Will man diese Objekte sehen, muss man Streifzüge durch die verschiedensten Geschäftsstraßen machen und sich vor Ort umhören. Noch gibt es solche Drachenhandwerker, die in kleinen Hinterhofwerkstätten ihre Flugobjekte herstellen. In der Regel finden sich auf entsprechenden Märkten auch passendes Zubehör wie Leinen und Haspeln zu kaufen.
Ein besonderes Highlight dieser Tour sollte neben dem Besuch des Drachenmuseums, auch wieder eine Führung durch die Weifang Kaixuan Kite Manufacture sein, der Drachenschmiede in der nicht nur Peter Lynn Großdrachen hergestellt werden. Zu einer von Tan Xinbo so super organisierten Drachenfestivaltour gehört es natürlich dazu, auch die ‚Homebase‘ dieser internationalen Drachenfamilie kennen gelernt zu haben.
Weitere Bilder: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10213464300614801.1073741997.1019221123&type=1&l=051f1f5614
Heiss auf Asphalt / Drachenspektakel Fulda
Die Windspiel Gemeinschaft Fulda rief zu ihrem Drachenspektakel im Sommer 2018 und die Drachenflieger kamen von Nah und Fern. Erstmals international mit Drachenfreunden aus Belgien und Frankreich konnten die Drachenfrest-Organisatoren aus dem vollen greifen. Der Stellplatz der Wohnwagen und Wohnmobile war gut gefüllt und bereits Freitags war auf dem Flugfeld einiges los. Wobein man zu diesem Drachenfest etwas erklären bzw. beschreiben muss, da vieles anders als gewohnt auf anderen Drachenfesten ist.
Das Flugfeld an sich, ist weniger Flugfeld als Flugfläche, denn Grün sucht man auf dem Messegelände vergebens. Ja richtig gelesen, das Spektakel findet auf einer Messefläche statt mit viel Asphalt und etwas Schotter. Fahnen und Windspiele wurden dann in bestehende und neu gebohrte Löcher gesteckt. Die Wohnwagen standen teilweise direkt auf der Fläche rund herum um das Flugareal. Man befand sich quasi mittendrin im Aktionsfeld. Durch diesen Aufbau war es den Besuchern jedoch nicht möglich direkt durch die Boxengasse zu gehen. Dies wurde durch einige Mitglieder der WSG kompensiert, die regelmäßig Führungen über den Bereich anboten. Es wurde also eine Zeit lang Zuschauer gesammelt die dann mit zwei kundigen Drachenfliegern über das Gelände gehen durften und ganz nah an den Drachen und Bodenankern vorbei geleitet wurde. Das ganze dann mit einer Prise Witz und viel Fachwissen erklärt und schon waren auch die Schaulustigen befriedigt.
Apropos Bodenanker, das übliche Einschlagen oder Eindrehen war ja hier auch nicht möglich, so stellte die WSG diverse Schilderplatten und Betongewichte zur Verfügung, die mittels Hubwagen auch kraftschondend verteilt werden konnten. Im seitliche Bereich konnte man auch sein Fahrzeug als Bodenanker aufstellen und so direkt aus dem Auto fliegen.
Funfact am Rande: Der offizielle Rekord beim 300-Kilo-Betongewicht-Weitziehen-mittles Drachen hält seit diesem Jahr übrigens Marcel Kramer von den Kitefriens Longbridge, der den Betonblock eindrucksvoll mit Maxi-MantaRay, 9m Eule und Lifter knappe 40m weit von der Palette zog und die Markierungen direkt auf den Boden zeichnete.
Deweiteren hatten die Besucher Zeit von 10 bis 18 Uhr das Treiben anzuschauen. Das führte dazu, das auch bereits am normalerweise recht ruhigen Samstag einige Tausend Besucher auf das Messegelände strömten. Insgesamt war es am Wochenende aufgrund auch des guten, nicht zu heißen Wetters immer recht voll auf dem Gelände und bescherte den Gastrobetrieben eine volle Hütte. Man hörte, das der Eisstand Sonntags mehr als einmal ausverkauft war. Pünktlich um 18 Uhr wurden dann die Besucher langsam aufgefordert, sich zu den Ausgängen zu begeben und dann gehört das Gelände den Drachenfliegern wieder alleine. Ein Nachtfliegen war nicht angedacht, was aber einige Flieger nicht abhielt dennoch Drachen mit und ohne Beleuchtung im Sonnenuntergang zu fliegen.
Auch die Verpflegung war toll organisiert. Freitags konnten sich die Drachenflieger bei einem örtlichen Pizza-Service was bestellen und dann auch gemeinsam im Zelt verzehren. Am Samstag wurde von einem Caterer nach dem offiziellen Veranstaltungsschluss Gyros mit Pommes verbeitet und die Drachenflieger wurden gegen eine freiwillige Spende zum gemeinsamen Essen eingeladen. Dies wurde auch ausgiebig genutzt um den Tag Revue passieren zu lassen.
Der Wind war an diesem Wochenende die einigste unzuverlässige Position. Smstags mit heftigen Böen sehr stark, gerade noch passend um Stabdrachen und Stablose Drachen zu fliegen. Sonntags dann dementsprechend weniger und auch die Böen warn ncht mehr allzu heftig, dafür fast zu wenig um alles zeigen zu könne. Viel Leichtwinddrachen war am Himmel und auch ab und zu schafften es ein paar Stablose an den Himmel für wenige Miuten.
Der Hauptsponsor, ein Fuldaer Autohaus, stellte ein recht neues Fahrzeug, welches gerade erst auf den Markt gekommen ist, als Ankerfahrzeug zur Verfügung. Dieses wurde in Zuschauernähe positioniert und von den Drachenfliegern dankbar angenommen.
Mit Christan Hartmann und Sven Gillke konnten die Zuschauer auch auf eine fachmännische Moderation vertrauenn. Sie warben für den Drachensport und all ihr Facetten. Auch konnten sie immer die Drachenflieger motivieren, etwas auf dem Feld bzw. im vorderen Bereich zu zeigen. Der Aspahlt machte das zwar teilweise zu einen schwierigen Unterfangen, da dann der weiche Untergrund fehlt, wenn der Drachen zu Boden kommt. Bei den Böen an dem Wochenende hatte man reichlich Leinenrisse zu vermelden und der eine oder andere Drachen machte einen Ausflug ins Wohngebiet. Es wurden aber alle Drachen wieder gerettet und weitergeflogen, soweit mir bekannt. Bemerkenswert war auch das es sogar Vorführungen von einem Buggyfahrer trotz des schwierigen Boden und des launischen Windes gab. Natürlich waren auch mehrere Vierleiner- Flieger anwesend, die zeigen was sie draufhaben. Ein besonderes Schmankerl zeigte dann auch Leo vom Drachenclub Paderborn, der zwei Lenkdrachen gemeinsam zur Musik flog. Und als der Wind zwischenzeitlich ganz einschlief wurden die Gebläse ausgepackt und die Drachen aufgeblasen den Zuschauern gezeigt und erklärt.
Wie bedanken uns bei der WSG Fulda für die Gastfreundschaft und hoffen das es fürs nächste Jahr wieder einen passenden Termin geben wird. Denn wir würden gerne wieder kommen. Es hat uns viel Spaß gemacht. Vielen Dank an Christian, Marius, Sven, Steffen und den rest der WSG-Crew. Ihr habt ein tolles Fest auf die Beine gestellt!